Am 30. April ist es immer so weit: Der Höhepunkt des Jahres steht bevor, die Mainacht! Bereits Tage zuvor hat ein echter Fischenicher Junggeselle nichts anderes mehr im Kopf, als das Bäumestellen. Aber ein Schritt nach dem Anderen. Eine Mainacht muss gut geplant sein, damit die meist zahlreichen Bäume sicher befestigt werden können und neben der harten Arbeit, der Spaß im Vordergrund stehen kann.
Zogen wir bis 2009 noch zu Fuß mit selbst gebautem Bollerwagen durch die Dörfer, in meist gemischter Gruppe bestehend aus Junggesellen und Freunden, wurden seit 2010 einige Neuerungen eingeführt. Ab dem Jahr 2010 hatte der ewige Fußmarsch ein Ende. Der JGV fuhr mit seinen Mitgliedern mit Schlepper und Anhänger durch die Straßen, wodurch mehr Bäume, durch motorisierte Hilfe, gestellt werden konnten. Unser Fahrer, Uwe Außem, beförderte uns zu jeder von uns verehrten Frau , um dort einen bunt geschmückten Maibaum zu stellen. Die Bäume schlugen wir dabei, wie es sich gehört, selber. Kreppbänder, Kabelbinder, Stahlseile und Leitern wurden stets im Vorfeld besorgt, damit in der Mainacht auch nichts schief gehen konnte. Auch wenn die ein oder andere Regenrinne durch das Gewicht und die Größe der Bäume litt, bekamen wir meist beim Abholen, wie es die Tradition besagt, vom Hausherren einen Kasten leckeres Kölsch, der im Anschluss bei Würstchen und Steaks getrunken wurde.
Im Jahr 2011 stellten sich weitere Neuerungen ein, die wir der Dorfgemeinschaft Hürth-Fischenich von 1934 e.V. und dem Senat der KG Blau-Weiss Fischenich von 1957 e.V. zu verdanken haben. Dafür möchten wir an dieser Stelle nochmal recht herzlichen Dank sagen!
Konkret geht es darum, dass wir den „Tanz in den Mai“ im Fischenicher Hof mit organisieren durften. So schmückten unsere Wappen den Saal, was bei vielen von uns das Herz höher schlagen ließ. Aber das größte für uns war den Dorfbaum zusammen mit dem Senat der KG Blau-Weiss stellen zu dürfen. Nachdem der Baum im Fischenicher Wald, natürlich unter Aufsicht des Försters, gefällt wurde, schmückten wir ihn gemeinsam. Im Anschluss startete ein kleiner Umzug von der Fischenicher Höhe zum Fischenicher Hof. Begleitet wurden wir dabei vom Blasorchester der KG Blau-Weiss und dem Tanzcorps der KG. Die Stimmung dabei war für uns alle unvergleichlich und wir freuten uns wie in jungen Kinderjahren, als wir sahen, dass vor dem Fischenicher Hof bereits viele Leute gespannt warteten und uns klatschend begrüßten. Als der Baum dann stand, konnten wir im Saal noch etwas feiern, bis es dann mit unserer Mission, dem Bäumestellen, losging.
Gegen halb 10 hieß es dann „aufsatteln“ und wir fuhren los. Als geübte Baumsteller klappte alles gut und unsere Bäume standen sicher. Am Tag danach, dem 1. Mai mussten wir dann leider wahrnehmen, dass der schöne Dorfbaum einfach abgesägt und auf der Straße liegengelassen wurde. Doch wir wären nicht Fischenicher, wenn wir uns nicht alle treffen würden und den Baum erneut aufstellen würden. Folglich fanden sich der JGV, und viele Mitglieder der Dorfgemeinschaft und der KG Blau-Weiss ein und stellten den Baum gemeinsam wieder auf. Es wurde festgestellt: Fischenich ist nicht klein zu kriegen!
Wir freuen uns auf die nächste Mainacht, wo heißt es dann wieder heißt:
„Maibaum auf 3…1-2-3-Maibaum!“
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